Beinahe alle Menschen in unserem Kulturkreis haben zu Wein ein eigenes, sehr persönliches Bild. Im Zuge einer Verkostung wird die Wahrnehmung zu einem bestimmten Wein ganz einfach auf den Punkt gebracht: schmeckt oder schmeckt nicht. Natürlich kann man auch in Anlehnung an viel publiziertes Expertenwissen nach wortreichen Erklärungen suchen – aber am Ende geht es um die ganz persönliche Frage, ob der Tropfen mundet – oder nicht. Alle die regelmäßig Wein genießen kennen das Phänomen, dass diese Beurteilung ganz wesentlich vom jeweiligen Umfeld, der Situation und von Stimmungen abhängt. Auch die Frage, was man gemeinsam mit dem Wein genießt, ist von hoher Bedeutung.

Was Führungskräfte aus der Beschäftigung mit Wein lernen können

Ähnlich verhält es sich mit der Wahrnehmung der Qualität von Führungskräften. Im Rahmen des kulturell geprägten Verständnisses zu Führung ist die Beurteilung durch die von der Führungsarbeit Betroffenen sehr vielschichtig. Was einem Teil der Geführten „schmeckt“, passt für Andere gar nicht. In vielen Situationen als stimmig empfundene Führungskommunikation, kann in anderen Situationen gänzlich unpassend sein. Gerade in der „Feinabstimmung“ der Führungsarbeit gibt es viele individuelle Nuancen, viele situationsspezifisch unterschiedliche Antworten auf die Frage, was nützt, was passt, was schmeckt?

Wie beim Wein ist es meist so, dass ein grundsätzliches Qualitätsniveau bei der Führungsarbeit erkennbar ist und es einen Basis-Konsens zu gut oder schlecht gibt. Die Perfektion in der Feinabstimmung erfordert aber viel Übung und Geduld. Dies ist ganz klar eine Gemeinsamkeit mit der Beschäftigung mit gutem Wein. Nicht zu vergessen sind hierbei die Analogien im Erproben/Verkosten, in der Entwicklung einer eigenen Meinung, in der selbstbewussten Kommunikation der Ergebnisse und natürlich im Genießen.

Was es wiegt, das hat es

Der Preis des Weines ist bei all diesen Inhalten eine Rahmenbedingung, die bei Kaufentscheidungen wohl auch bedeutend ist. Aber wie beim Wein ist letztlich auch in der Beratungsarbeit der Inhalt entscheidend. Unser Verständnis dazu: wir bringen nicht von Außen die Expertise über richtig oder falsch ein, sondern bieten unsere Erfahrung und unsere Kompetenz an. Wir haben ein klares Bild und eine fundierte Meinung zu Fachfragen – am Ende muss die Lösung aber für den Kunden passen oder: der Wein muss dem Käufer schmecken und nicht nur dem Winzer. Der „teuerste“ Wein ist immer jener, der nicht schmeckt – genauso wie Beratungsleistung dann am Teuersten ist, wenn sie nicht den erwarteten Nutzen bringt.

Exzellenter Wein – insbesondere in guter Gesellschaft getrunken – bringt unvergesslichen Genuss. Gelungene Führungsarbeit und die Kommunikation und Reflexion darüber bereiten Führungskräften genau so tiefe Freude. Man lernt weder bei Wein noch bei der Arbeit mit Menschen jemals aus. Es gilt zu akzeptieren, dass immer wieder unterschiedliche Meinungen nebeneinander bestehen können und der Situation entsprechend nicht aufgelöst oder abgeglichen werden müssen.

Frauen, Wein und ein Sommergewinnspiel

Die Beschäftigung mit Wein lehrt uns auch, dass die Jahreszeiten und die damit verbundenen Gegebenheiten zu unterschiedlichen Prioritäten führen. So ist jetzt im beginnenden Sommer ganz klar dem Weißwein der Vorzug zu geben. Leichte, frische, fruchtige – auch übermütige – Weine gilt es zu genießen. Wir haben in Österreich das Glück, dass exzellente Weißweine verfügbar sind und zudem immer mehr Weinbauern auf biologischen Anbau umstellen.

Spannend ist, dass aus der Tradition heraus – ähnlich wie bei Führungskräften – im Weinbau derzeit noch mehr Männer als Frauen anzutreffen sind. Der Trend ist jedoch erfreulich und es finden sich immer mehr talentierte Winzerinnen unter den Produzenten. Einige tolle Initiativen wie jene der „11 Frauen und ihre Weine“ zeigen schon in die Zukunft. Ich habe im Weinkeller mehrere Weine aus dem vielfältigen Angebot dieser Winzerinnen und erlaube mir zwei davon für unser Gewinnspiel bereitzustellen.

Es waren auch die Frauen in der FACT (die nebenbei bemerkt mehr als die Hälfte unseres Kernteams stellen) die angeregt haben, vor dem Sommer doch einmal etwas Neues, Anderes zu machen. So ist im kreativen Teamprozess die Idee entstanden, den hier vorliegenden Blogbeitrag mit dem Thema Wein zu verbinden und drei Lieblingsweine unter unseren Freunden, Kunden und interessierten Lesern zu verlosen.

Und so machen Sie mit

Senden Sie uns eine Mail durch Klick auf das Bild zum jeweiligen Wein – wenn Sie möchten mit einer kurzen Nachricht, warum Sie genau diesen Wein gewinnen möchten – und schon sind Sie dabei.


Birgit Eichinger – „Lamm“, Grüner Veltliner, Kamptal DAC 

im Bild mit Marion Klinger aus dem FACT-Team

Als wichtigste autochthone Rebsorte soll natürlich ein Grüner Veltliner vertreten sein. „Ried Lamm“ von Birgit Eichinger scheint mir hier wirklich würdig. Ein wunderbarer Wein vom südöstlichen Teil des Heiligensteins mit eleganter rauchiger Würze, lang anhaltend und kraftvoll.


Birgit Braunstein – „Vom Leithaberg“, Chardonnay, Burgenland

im Bild mit Renate Außerdorfer aus dem FACT-Team

Eigentlich für ihre Rotweine bekannt, ist Birgit Braunstein mit ihrem „Chardonnay Leithaberg“ auch im Spiel großartiger weißer Sommerweine dabei. Dieser Wein verbindet die kraftvolle Sonne exzellent mit dem mineralischen Boden. Ein großartiger Speisenbegleiter, bereitet aber auch für sich genossen viel Freude.


Weingut Zahel – „Nussberg“, Gemischter Satz, Wien DAC

im Bild mit Johann Sauermann aus dem FACT-Team

Ein Wiener Gemischter Satz ist mit Winzer Zahel aus Mauer, nahe am 13. Bezirk, vertreten. Der vorzügliche „Ried Nussberg“ aus mehreren Burgundertrauben zeigt in seiner mineralischen Ausprägung die Kraft der schon älteren Reben und bildet schöne Geschmackskombination mit der Fruchtnote der Trauben.


Einsendeschluss war der 1. Juli 2017, die Gewinnerinnen sind:

  • Carolin Schacht, Grüner Veltliner
  • Anne Bosse, Chardonnay
  • Karin Leister, Gemischter Satz

Herzlichen Glückwunsch und viel Freude beim Genießen!

Ihr FACT-Team!